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Nachdem Mercedes-Benz gestern einen Absatzrückgang im zweiten Quartal verkündete, folgte Porsche heute mit ähnlichem Zahlenwerk: Um 6% fielen die globalen Auslieferungen beim Stuttgarter Stadtrivalen in der ersten Jahreshälfte auf 146.391 Fahrzeuge. Insbesondere China, vormals größter Einzelmarkt für den Sportwagenhersteller, bleibt aufgrund einer enormen Wettbewerbsintensität durch lokale Konkurrenten weiter unter Druck. Porsche betonte zwar, dass der Absatz von teil- und vollelektrischen Fahrzeugen deutlich zunehme, doch Vertriebsvorstand Matthias Becker erwartet “ein weiterhin herausforderndes Umfeld” in der zweiten Jahreshälfte. Ein Porsche 911 ST in Zuffenhausen. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg Viel wird davon abhängen, wie eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU aussieht, sofern es denn eine gibt. Während Mercedes-Benz und BMW große Fabriken in den USA betreiben und damit zumindest einen gewissen Spielraum bei ihrer Fertigungsplanung besitzen, sind Luxusautohersteller wie Porsche und Ferrari von Exporten aus Europa in die USA abhängig. Die Aufmerksamkeit richtet sich daher aktuell auf ein mögliches Modell, das es Autoherstellern erlauben würde, Zölle mit in den USA produzierten Fahrzeugen zu verrechnen. Laut Zahlen von Bloomberg Intelligence werden fast 300.000 der insgesamt rund 750.000 von deutschen Herstellern in den USA produzierten Fahrzeuge von dort in andere Märkte exportiert. BMW könnte durch eine solche Regelung den Zolleffekt möglicherweise sogar vollständig ausgleichen, so Bloomberg-Intelligence-Analyst Michael Dean. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Orange Briefe, Krieg und Frieden, Suche nach Rendite, (nicht) herzschonend und Kohle her. | |
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US-Präsident Donald Trump hat die ersten einer ganzen Serie angekündigter Briefe veröffentlicht, mit denen er Handelspartner vor höheren US-Zöllen warnt — und zugleich Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Die tatsächliche Erhöhung der Zölle verschob er mindestens bis zum 1. August. Den Anfang machte er gestern mit Schreiben, in denen er 25% Einfuhrabgaben auf Waren aus Japan und Südkorea in Aussicht stellte. Im Tagesverlauf folgten rund ein Dutzend weiterer Mitteilungen, die weitgehend den zuvor schon angekündigten Sätzen entsprachen. Malaysia, Kasachstan und Tunesien sollen jeweils mit 25% belegt werden, Südafrika mit 30%, Laos und Myanmar mit 40%. Indonesien steht ein Satz von 32% bevor, Bangladesch 35%, Thailand und Kambodscha jeweils 36%. Für Bosnien ist ein Zoll von 30% vorgesehen, Serbien soll mit 35% belastet werden. Sektorspezifische Zölle, etwa auf Autoimporte oder Stahl, waren in den neuen Maßnahmen nicht enthalten. Die EU will sich Kreisen zufolge in einem vorläufigen Handelsabkommen einen Satz von 10% über die Frist hinaus sichern und strebt eine gänzliche Befreiung für Schlüsselprodukte wie Flugzeuge, Wein und Spirituosen an. Die Aktien von Spirituosenherstellern wie Remy Cointreau steigen. | |
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Es ist ein bemerkenswerter Schwenk: Nachdem das Pentagon die Lieferung bestimmter Luftabwehrraketen und Artilleriegeschosse in die Ukraine gestoppt hatte, ließ Trump nun verlauten, doch weitere Waffen zu schicken. “Wir müssen das tun”, sagte Trump zu Beginn eines Abendessens mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Montagabend im Weißen Haus. “Sie müssen sich verteidigen können. Sie werden im Moment sehr heftig getroffen.” Welche Systeme genau geliefert werden sollen, ließ Trump offen. Das Treffen bot Netanjahu eine günstige Gelegenheit, um Trumps Gunst zu buhlen: Er gab bekannt, dass er den US-Präsidenten für den Friedensnobelpreis nominiert habe. “Ich möchte Ihnen, Herr Präsident, den Brief überreichen, den ich an das Nobelpreiskomitee geschickt habe”, sagte Netanjahu. In dem Brief verwies Netanjahu auf Trumps Rolle bei der Normalisierung der Beziehungen Israels mit arabischen Staaten im Rahmen der Abraham-Abkommen. Der US-Präsident strebt seit Jahren einen Nobelpreis an und würde sich gern als Friedensbringer im Ukraine-, Gaza- oder Iran-Konflikt in Szene setzen. | |
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Union Investment macht es. Allianz Global Investors sowieso. Und nun auch Metzler Asset Management. Deutsche Fondsanbieter setzen zunehmend auf Private-Markets-Produkte. Es geht also in der Regel um Anlagen, die — anders als etwa gewöhnliche Aktien — nicht an einer Börse gehandelt werden. Investiert wird beispielsweise in Parkhäuser, Glasfasernetze oder auch Schnellzüge. Eine dabei oft längere Bindung des Kapitals kann mit höheren Renditen honoriert werden. Unter Investoren haben solche Fonds daher an Popularität gewonnen. Metzler AM wagt sich mit einem Equity-Fonds für Infrastruktur in diesen Bereich. Das Zielvolumen liegt bei 300 Millionen Euro. “In der Regel versucht man, beim ersten Closing ein Drittel des Zielvolumens zu erreichen. Diesen Wert haben wir erreicht”, sagte Philip Schätzle, Geschäftsführer bei Metzler Asset Management, im Interview mit Bloomberg News. Das erste Closing für den auf insgesamt 15 Jahre ausgelegten Fonds ist für den 15. Juli vorgesehen. | |
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Einige altbewährte Devisenmarkt-Strategien der Wall Street haben ihre Wirksamkeit eingebüßt – und das verwirrt selbst die erfahrensten Händler. Bevor Trumps Politik den Dollar abstürzen ließ, konnten sich Anleger zuverlässig auf eine Reihe von Indikatoren verlassen. Senkte Europa die Zinsen, verkaufte man Euro. Wurden die Märkte nervös, kaufte man Dollar. Stiegen die Ölpreise, setzte man auf Währungen von Rohstoffexporteuren. Inzwischen seien “die Faustregeln dahin”, sagt Lu Xin, Händler für Währungsderivate bei der UBS. “Vor Wochenenden fürchten sich jetzt mehr Leute davor, mit offenen Short-Optionen ins Rennen zu gehen.” Bei der japanischen Mizuho Financial rief ein Trader wegen rätselhafter Marktschwankungen so oft “Why!?”, dass man ihm eine maßgefertigte Baseballkappe mit diesem Motiv schenkte. Cathie Woods hat sich entschieden, ihren Ark Innovation ETF nun auch in der herzschonenden Variante anzubieten. Sogenannte Buffer-ETFs federn rund die Hälfte etwaiger Kursverluste ab, bei voller Partizipation an Gewinnen oberhalb einer Schwelle von rund 5%. “Das ist wie Diät-Ark. Anleger sagen ihnen wohl: ‘Uns gefallen Geschmack und Wirkung, aber bitte mit weniger Koffein und Zucker’”, sagt Eric Balchunas von Bloomberg Intelligence. | |
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Die US-Regierung warnt vor Stromausfällen bis 2030 — ausgelöst durch stark steigenden Energiebedarf infolge des KI-Booms. Ein Bericht der Trump-Administration nennt als Hauptgründe die geplante Abschaltung fossiler Kraftwerke und die zunehmende Abhängigkeit von erneuerbaren Energien. Ohne neue Kapazitäten könnten sich Ausfälle in den nächsten fünf Jahren verhundertfachen. Der Bericht stützt Trumps kohlefreundlichen Kurs und kritisiert die “grüne Agenda” früherer Regierungen. Empfohlen wird der Einsatz von Notfallbefugnissen zur Laufzeitverlängerung fossiler Kraftwerke. Laut Energieministerium könnten bis 2030 rund 100 Kernreaktoren vom Netz gehen. Trotz Klimaversprechen flossen in den letzten drei Jahren über 385 Milliarden Dollar von Banken in die Kohleindustrie – mit weiterem Anstieg 2024. Das zeigt eine Analyse unter Leitung der NGO Urgewald. Führend sind vor allem chinesische und US-Banken wie JPMorgan, Citi und Bank of America. Nur 24 der 99 größten Banken haben einen verbindlichen Ausstiegsplan bis 2040. In Europa zählen Barclays und die Deutsche Bank zu den aktivsten Geldgebern. Letztere betont, ihr Engagement in CO₂-intensiven Branchen deutlich reduziert zu haben. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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