Five Things: Germany
Christoph Rauwald über den Weg zum Multimilliarden-Paket — Abonnieren Sie auch unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sam
Bloomberg

Christoph Rauwald über den Weg zum Multimilliarden-Paket — Abonnieren Sie auch unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

Am Ende gut

Nachdem Friedrich Merz in der Bundestagsdebatte am Donnerstag kurzzeitig den Eindruck erweckt hatte, dass ihm in absehbarer Zeit die Geduld mit den Grünen ausgehen könnte (“Was wollen Sie eigentlich noch mehr?”), folgte gestern recht überraschend der große Paukenschlag.

Unionsparteien, SPD und Grüne einigten sich in der Nacht zum Freitag auf Änderungen am geplanten Finanzpaket, obwohl es am Donnerstag im Bundestag noch heftige Vorwürfe vor allem von den Grünen gegen den designierten Kanzler und gebürtigen Sauerländer Merz hagelte.

Zwar ist Merz in der Vergangenheit nicht gerade durch übermäßiges diplomatisches Geschick aufgefallen, doch hat er sich im Wahlkampf auch keine größeren kommunikativen Patzer erlaubt. Dennoch schien das Eis langsam dünn zu werden, nachdem die Grünen am vergangenen Wochenende seine Sprachnachricht auf der Mailbox von Britta Haßelmann öffentlich ausgeschlachtet hatten.

Britta Haßelmann im Bundestag am 13. März. Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP

Ausweislich ihres X-Accounts befand sich Haßelmann am vergangenen Wochenende im schönen Teutoburger Wald (“Nach der Woche in Berlin, heute mal kurz raus”), und zwar auf dem Leberblümchenweg. Doch mit der ländlichen Idylle war es schnell vorbei. Haßelmann griff Merz am Donnerstag im Bundestag ziemlich frontal an, ohne ihn beim Namen zu nennen: “Ich zweifle einfach am Verhandlungsgeschick mancher Kollegen. ... Aber Angebote an unzureichende Gesetzentwürfe macht man weder über die Mailbox noch im Plenum, wenn man möchte, dass sie Erfolg haben.“

Nach dem Schlagabtausch im Parlament begaben sich die Unterhändler von Union und SPD ins Konrad-Adenauer-Haus, um die Koalitionsgespräche aufzunehmen. Ein möglicher Koalitionsvertrag schreibt sich nicht von selbst, aber nebenbei noch die Grünen zu besänftigen, machte das Unterfangen nicht einfacher. Sowohl Haßelmann als auch Co-Fraktionschefin Katharina Dröge hatten im Plenum hart gegen Merz gekeilt.

Doch nach einem siebenstündigen Verhandlungsmarathon in der Nacht zum Freitag gelang in Berlin der entscheidende Durchbruch. Es war bereits nach drei Uhr morgens, als sich die Unionsvertreter an die Grünen wandten und ein klares Votum für eine Einigung forderten. Oder ob die persönliche Abneigung gegen Merz den Ausschlag gibt und die Gespräche abgebrochen werden. Kurz bevor die Sonne über der Hauptstadt wieder aufging, entschieden sich die Grünen für die erste Variante und stimmten zu.

Lesen Sie auch eine Auswahl unserer Artikel dieser Woche: Künstliche Beschränkung, geschreddert, iPhone-Facelift, Di-Do-Problem und American Albtraum.

Künstliche Beschränkung

Für junge Wall-Street-Banker sind 100 Arbeitsstunden pro Woche keine Ausnahme. Gerade den Beginn ihrer Karriere prägen lästige, repetitive Aufgaben wie Finanzmodellierung oder Dateneingabe. Künstliche Intelligenz könnte da zukünftig Abhilfe schaffen. Jubel unter den Neulingen? Fehlanzeige. Stattdessen wächst die Sorgen, dass Neueinsteiger bei der Arbeit nicht mehr genügend Erfahrung und Wissen ansammeln. 

Geschreddert

Eine hochrangige Beamtin der US-Entwicklungshilfebehörde USAID hat laut einem Memo eine Reihe von Mitarbeitern angewiesen, geheime Dokumente und Personalakten zu vernichten. “Schreddern Sie zunächst so viele Dokumente wie möglich und bewahren Sie die Verbrennungsbeutel für den Fall auf, dass der Schredder nicht mehr verfügbar ist oder eine Pause benötigt“, heißt es in der Nachricht an die Mitarbeiter, die Bloomberg News vorliegt. 

iPhone-Facelift

Das dürfte so manchen treuen Apple-Kunden in helle Aufregung versetzen: Noch in diesem Jahr plant der Apfelkonzern dem Vernehmen nach die größte Software-Überarbeitung seit 2013. Es soll sich um eine der einschneidendsten Aktualisierungen in der Geschichte des Unternehmens handeln und die Benutzeroberfläche von iPhone, iPad und Mac für eine neue Generation von Nutzern fit machen. Das Aussehen soll sich grundlegend ändern.

Di-Do-Problem

Mit dem “Di-Do-Problem” hat LBBW-Chef Rainer Neske in dieser Woche wohl eine Begrifflichkeit geprägt, die auch künftig in der deutschen Bankenbranche immer mal wieder aufpoppen dürfte. Denn er hat etwas angesprochen, was in vielen Instituten Realität ist: In der Welt des hybriden Arbeitens sind Freitag und Montag beliebte Homeoffice-Tage, während in der Wochenmitte die Präsenz im Büro stark zunimmt. Das will Neske jetzt ändern. 

American Albtraum

Direkt nach Amtsantritt hat Donald Trump damit begonnen, seine Anti-Migrations-Agenda umzusetzen — mit massenhaften Abschiebungen und Abschottung der Südgrenze des Landes. Seitdem machen sich viele Migranten sogar freiwillig auf den Weg raus aus Amerika — zurück ihn ihre Heimatländer.

Polit-TV und -Radio am Sonntag

Follow Us

Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten.

Möchten Sie Sponsor dieses Newsletters werden? Nehmen Sie hier Kontakt auf.

___________________________________________________________

Before it's here, it's on the Bloomberg Terminal. Find out more about how the Terminal delivers information and analysis that financial professionals can't find anywhere else. Learn more.

You received this message because you are subscribed to Bloomberg's Five Things: Germany newsletter. If a friend forwarded you this message, sign up here to get it in your inbox.
Unsubscribe
Bloomberg.com
Contact Us
Bloomberg L.P.
731 Lexington Avenue,
New York, NY 10022
Ads Powered By Liveintent Ad Choices