Five Things: Germany

Arne Delfs über Antipathien — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster dire | | Arne Delfs über Antipathien — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | | Merz mit Alkohol- und Merkel-Allergie | | Dass Friedrich Merz und Angela Merkel keine Freunde sind, ist schon seit Längerem bekannt. Aber seit dieser Woche ist klar, dass sie sicherlich auch niemals Freunde werden. Die frühere Regierungschefin traf sich anlässlich des zehnten Jahrestags ihres legendären Satzes “Wir schaffen das” mit Flüchtlingen und einem WDR-Kamerateam zu einem, wie es hieß, “persönlichen, ungefilterten” Gespräch. Dort übte die Altkanzlerin abermals deutliche Kritik an Merz’ Flüchtlingspolitik und wies ihren Nachfolger darauf hin, dass “wenn jemand an der deutschen Grenze ‘Asyl’ sagt, dann muss er erst mal ein Verfahren bekommen — meinetwegen direkt an der Grenze, aber ein Verfahren”. Friedrich Merz Foto: Liesa Johannssen/Bloomberg Merz hat hingegen angeordnet, auch diese Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückzuweisen. Damit, so machte Merkel jetzt klar, bricht er — zumindest nach ihrer Auffassung — europäisches Recht. Ein schwerwiegender Vorwurf. Entsprechend verschnupft gab sich Merz am Dienstagabend in der ARD-Sendung Maischberger, als es um seine Vorgängerin ging. Auf die Frage, mit wem er lieber ein Glas Wein trinken würde — mit Merkel oder dem früheren SPD-Kanzler Gerhard Schröder — verzog Merz kurz das Gesicht, als ob er an einem verdorbenen Rotwein genippt hätte. “Weder noch, im Augenblick”, sagte Merz sichtlich angewidert. Um dann hinzuzufügen: “Ich trinke zurzeit fast keinen Alkohol.” Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Alexander Kell und Stephan Kahl: Mehr Druck, zu verwöhnt, Job-Angst, Medien-Deal und Alligator-Alcatraz. | | | Die US-Regierung stoppt die Lieferung von Artilleriegeschossen und Luftabwehrgerät an die Ukraine. Angesichts verstärkter Raketen- und Drohnenangriffe aus Russland enthält sie dem Land so dringend benötigte Ausrüstung vor. Zu den blockierten Waffen gehören laut einem Bericht 155-mm-Artilleriegranaten, schultergestützte Stinger-Raketen, Patriots und Hellfire-Raketen. Laut Politico wurde der Schritt von Pentagon-Staatssekretär Elbridge Colby vorangetrieben, der die Auffassung vertritt, dass die USA im Ausland militärisch überfordert seien. Der erklärte, dass das Pentagon “dem Präsidenten weiterhin robuste Optionen zur Verfügung stellt, um die militärische Hilfe für die Ukraine fortzusetzen, im Einklang mit seinem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden”. Das Vorhaben kommt indes nicht voran. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drängte Kreisen zufolge seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin, einen Waffenstillstand in der Ukraine zu akzeptieren und ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen. Putin wies dies zurück. Eine Beilegung des Krieges müsse “die Ursachen der ukrainischen Krise angehen und sich auf die neuen territorialen Gegebenheiten stützen”, so der Kreml. | | | Nächsten Mittwoch läuft die Frist ab, zu der Donald Trump all jenen Ländern mit horrenden Zöllen gedroht hat, die sich mit Washington nicht auf eine entgegenkommende Lösung einigen. Da es normalerweise jedoch Monate oder Jahre dauert, komplexe Handelsabkommen festzuzurren, erwartet so mancher, dass der US-Präsident vorher doch noch einlenkt und mehr Zeit zugestehen wird. Dies verneinte er nun. “Ich denke nicht an eine Pause”, sagte Trump am Dienstag auf die Frage, ob er die Verhandlungen verlängern werde. “Ich werde vielen Ländern Briefe schreiben.” Mit Blick auf Japan polterte er, das Land habe die USA 30, 40 Jahre lang ausgenommen und sei nun “zu verwöhnt”, um ein Abkommen zu schließen. Ohne Deal werde es daher Strafzölle setzen: “30%, 35% oder was auch immer wir festlegen”. Chinesische Wirtschaftsberater drängen indessen die Regierung in Peking, den Einsatz heimischer Krypto-Stablecoins im Außenhandel ins Auge zu fassen. Sie sehen das Risiko, dass an den Greenback gebundene Digitalmünzen die globale “Dollarisierung” stärken könnten. Stablecoins auf Basis des Yuan könnten indessen den globalen Einfluss des Yuan mehren. | | | Sind etwa Künstliche Intelligenz und Automatisierungen daran schuld? In der deutschen Finanz- und Immobilienbranche fürchten über ein Viertel der Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz. Das zeigen Daten aus einer Studie des Personaldienstleisters Manpower, die Bloomberg vorliegen. Demnach erklärten 29% der Beschäftigten der Branche in Deutschland, dass es mittel- bis sehr wahrscheinlich sei, dass sie ihren Job in den kommenden sechs Monaten verlieren. In den USA gingen sogar 30% davon aus, in Großbritannien waren es 34%. Erst kürzlich hatte eine Studie von Bloomberg Intelligence ergeben, dass Künstliche Intelligenz den globalen Bankensektor in den nächsten drei bis fünf Jahren bis zu 200.000 Arbeitsplätze kosten könnte. Besonders gefährdet seien Back- und Middle-Office, also Mitarbeiter mit unterstützenden Funktionen. Auch im Kundendienst könnte es demnach zu Veränderungen kommen, da vermehrt Bots bestimmte Kundenfunktionen verwalten. | | | Die Schwarz Gruppe führt eine neue Investitionsrunde in den Kölner Sport-Streamingdienst Dyn Media an. Die Eigentümerin der Supermarktkette Lidl wird demnach einen Anteil von rund 42,5% an Dyn Media erwerben und damit mit Axel Springer als größtem Anteilseigner der Plattform gleichziehen. Das geht aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervor, die einen früheren Bloomberg-Bericht bestätigte. Die Deutsche Fußball Liga, die das operative Geschäft der deutschen Fußballligen betreibt, wird im Rahmen der Finanzierungsrunde einen Anteil von 6,5% übernehmen, während der Dyn-Gründer Christian Seifert den Rest behalten wird. Die jüngste Finanzierungsrunde bewertet Dyn Media informierten Kreisen zufolge mit etwa 80 Millionen Euro. Wie Bloomberg News im Oktober berichtete, hat Dyn Media mit der UniCredit zusammengearbeitet, um das Interesse von TV-Sendern und Finanzinvestoren zu wecken. Dyn wurde im August 2023 gegründet und überträgt Spiele der deutschen Damen- und Herrenligen in Basketball, Handball, Volleyball, Tischtennis und Hockey. | | | Vor zwei Wochen gab Floridas Katastrophenschutz den Bau eines Abschiebezentrums in Auftrag — mitten in den Everglades. Bereits diese Woche wurde das als “Alligator-Alcatraz” bezeichnete Lager auf einem stillgelegten Flugplatz nahe Miami eröffnet und soll künftig im Rahmen der verschärften Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump tausende Migranten aufnehmen. Bisher stehen offiziell rund 3.000 Betten zur Verfügung. Kostenpunkt: 245 Dollar (208 Euro) pro Bett und pro Tag. Mit “Polizisten in Form von Alligatoren” wolle Trump niemandem raten, lange durch die Everglades zu laufen, wie er am Dienstag bemerkte. “Das wird die Leute dort halten, wo sie hingehören.” Binnen weniger Tage lieferten Katastrophen-Dienstleister — die sonst bei Hurrikanschäden zum Einsatz kommen — Zelte, Wohnwagen und Toiletten. Doch das Projekt stößt auch auf Proteste. Kritiker bemängeln unzureichende Standards, zu geringe Budgets und mangelnde Pläne im Falle von Naturkatastrophen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis sieht Alligator-Alcatraz dennoch als Modell für Trumps neue Einwanderungspolitik – mit Florida an vorderster Front. Bereits nach Freitag soll mit dem Bau eines zweiten Camps in der Nähe von Jacksonville im Nordosten des US-Bundesstaates begonnen werden. | | Was sonst noch so passiert ist: | | | | Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten. 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