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Five Things: Germany
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Nestlé streicht 16.000 Stellen

Nestlé liefert Top-Zahlen, doch viele Mitarbeiter zahlen den Preis. Konzernchef Philipp Navratil, erst seit Kurzem an der Spitze des größten Lebensmittelherstellers der Welt, hat am Donnerstag mit einem Plus von 4,3% einen besser als erwarteten Anstieg der Quartalsumsätze bekanntgegeben — und dazu den Abbau von 16.000 Stellen innerhalb der kommenden zwei Jahre. Das sind rund 6% der Belegschaft. Und darin sind die potenziellen Stellenstreichungen durch den möglichen Verkauf des Vitamin-Geschäfts sowie die laufende Partner-Suche für Sanpellegrino und Co. noch nicht mit eingerechnet. 

Navratil zielt dabei durchaus auf die Führungsebene. Drei Viertel der wegfallenden Jobs sollen “white collar” sein, also klassische Aktenhelden. Die Leistung von Chefs soll künftig einheitlicher gemessen werden. “Wir werden einfach sehen, wer performt und wer nicht. Wir werden unsere Leute schonungslos beurteilen”, sagte der in Zürich aufgewachsene Navratil — Sohn einer Schweiz-Italienerin und eines Österreichers — in einem Analysten-Call. Das Signal kam am Markt offensichtlich an. Am Donnerstagmorgen stieg der Aktienkurs des zuletzt strauchelnden Unternehmens um bis zu 8,2% und verzeichnete damit den größten Zuwachs seit 2008.

Das dürfte Navratil etwas Luft verschaffen. Der 49-Jährige hatte erst im September übernommen, nachdem sein Vorgänger Laurent Freixe nach nur einem Jahr über eine Affäre gestolpert war. Ein Firmenneuling ist Navratil jedoch nicht. Direkt nach seinem MBA stieg er vor fast 25 Jahren bei dem Schweizer Lebensmittelriesen ein, arbeitete unter anderem in Indien, Honduras und Mexiko. An der Spitze von Nespresso verantwortete er den erfolgreichen Starbucks-Launch. Nun will — und muss — er zeigen, dass er mehr kann als Kaffee.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Verena Sepp, Jenni Thier und Stephan Kahl: KI-Nutznießer, Rohstoff-Tauziehen, Süddeutsche vorn, Rüstungsgeschäfte und feuriger Kult.

KI-Nutznießer

Der Industriekonzern ABB profitiert vom anhaltenden Boom um Künstliche Intelligenz. Vor allem die daraus resultierenden hohen Investitionen in Rechenzentren haben den Schweizern im dritten Quartal deutlich mehr Aufträge beschert als von Analysten erwartet. Die Bestellungen sind laut Unternehmensmitteilung vom Donnerstag um 12% auf 9,14 Milliarden Dollar gestiegen. ABB liefert unter anderem Transformatoren, die Stromnetze für den enormen Energiebedarf der Rechenzentren ausrüsten. “Ich glaube nicht, dass es eine Blase gibt”, sagte Firmen-Chef Morten Wierod zum Thema Rechenzentren während einer Telefonkonferenz. “Hinter all dem stehen solide Investitionspläne, und wir sehen eine anhaltende Nachfrage.” Die Aktie gab nach frühen Gewinnen von bis zu 2,5% um 0,7% am Mittag nach. Einige Analysten führten dies auf den Wechsel des Finanzvorstandes zurück, den ABB ebenfalls heute bekannt gab. Vom weltweiten KI-Boom profitiert auch TSMC stark. Der Chipfertiger hat seine Umsatzprognose für 2025 zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben und erwartet nun ein Wachstum von rund 35%. Im dritten Quartal stieg der Nettogewinn um 39% auf 14,8 Milliarden Dollar.

Rohstoff-Tauziehen

Die Finanzminister der G7-Staaten planen, eine gemeinsame Antwort auf Chinas neue Exportbeschränkungen für seltene Erden zu erarbeiten. Laut Bundesfinanzminister Lars Klingbeil wird man auch über gezielte Gegenmaßnahmen sprechen. Vor Schritten, die den eigenen Volkswirtschaften schaden würden, warnte er jedoch. US-Finanzminister Scott Bessent will zudem über die G7 hinaus um weitere Unterstützung werben. “Wir werden eine umfassende, gemeinsame Antwort darauf geben, denn die Bürokraten in China können nicht die Lieferkette oder den Herstellungsprozess für den Rest der Welt verwalten”, sagte er auf einem Forum in Washington. Peking verlangt nach den neuen Regeln, dass ausländische Unternehmen vor dem Export von Produkten, die selbst geringste Mengen chinesischer seltener Erden enthalten, eine Genehmigung der Regierung einholen. Unterdessen hat sich der Ölpreis von einem Fünfmonatstief erholt. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, Indiens Premierminister habe zugesagt, den Kauf russischen Öls zu stoppen — ein Schritt, der das weltweite Angebot verknappen könnte.

Süddeutsche vorn

Die Ratingagentur Fitch hat sich die deutschen Landesbanken in einer Analyse genauer angeschaut und festgestellt, dass die Geschäftsprofile der BayernLB und der LBBW am stärksten sind. Die LBBW habe demnach in den vergangenen Jahren “signifikant” in ihr Firmenkunden- und Marktgeschäft investiert und sich zum zentralen Kompetenzzentrum und Infrastrukturanbieter für Marktaktivitäten innerhalb des Sparkassenlagers entwickelt. Die BayernLB wiederum konzentriere sich auf weniger Branchen und auf ihre Tochter DKB, die mittlerweile zu einem zentralen Treiber des Gewinns vor Steuern geworden sei. LBBW und BayernLB waren es auch, die im ersten Halbjahr unter den Landesbanken die höchsten Gewinne erzielt hatten. Im Bereich der deutschen Fintechs hat indes Raisin am Donnerstag Schlagzeilen gemacht. Michael Diederich, globaler Co-Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank, zieht in den Aufsichtsrat der Spar- und Anlageplattform ein. Zudem gibt es noch zwei andere Neuzugänge in dem Gremium. Mit den Personalien unterstreicht Raisin nach eigenen Angaben seine internationalen Wachstumsambitionen.

Rüstungsgeschäfte

Ex-Airbus-Chef Thomas (“Tom”) Enders steht Kreisen zufolge kurz vor der Ernennung zum Verwaltungsratsvorsitzenden des deutsch-französischen Rüstungskonzerns KNDS, der einen möglichen Börsengang vorbereitet. Die Entscheidung könnte in den kommenden Wochen fallen, ist aber noch nicht endgültig. Ein KNDS-Sprecher wollte sich nicht äußern, Enders war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Der Rheinland-Pfälzer würde umfassende Erfahrung im Management komplexer Industrie- und Politikinteressen einbringen, die er während seiner Zeit bei Airbus gesammelt hat. KNDS, Hersteller des Leopard-2-Panzers, befindet sich im Besitz der Familie Krauss-Maffei Wegmann und der französischen Regierung. Der Konzern hat die Investmentbank Lazard mit der Vorbereitung eines IPO mandatiert, das bis 2026 erfolgen könnte und eine Bewertung von etwa 20 Milliarden Euro anstrebt. Unterdessen will sich der Kölner Motorenhersteller Deutz als Lead-Investor an einer Finanzierungsrunde des deutschen Rüstungs-Startups ARX Robotics beteiligen und damit Minderheitsgesellschafter werden. Der Abschluss der Runde wird in den kommenden Wochen erwartet. Eine strategische Partnerschaft soll folgen. 

Feuriger Kult

Der südkoreanische Instantnudelhersteller Samyang Foods erlebt mit seinen extrem scharfen Buldak-Ramen dank TikTok einen weltweiten Boom. Auslöser war ein virales Video eines siebenjährigen Mädchens aus Texas, das die Nudeln über Nacht zum Social-Media-Hit machte. Seither gilt Buldak als Kultmarke der Generation Alpha und zählt in den USA zu deren beliebtesten Produkten. “Unsere Mahlzeiten sind ihre neue Version von Mac and Cheese”, sagt Sarah Tang, Marketingdirektorin von Samyang in Nordamerika. “Es ist ihr Soul Food.” Der Umsatz von Samyang hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt, der Aktienkurs legte in diesem Jahr um rund 100% zu. Das Unternehmen reagiert auf virale Trends mit neuen Geschmacksrichtungen wie “Buldak Taco” und erweitert sein Sortiment um Chips und Dumplings. Kim Jung-soo, Schwiegertochter des Firmengründers und heutige CEO, hatte die Idee zu den feurigen Nudeln – inspiriert von einem beliebten scharfen Hühnchengericht, dessen Geschmack sie mit Instantnudeln kombinieren wollte. 2012 kamen sie auf den Markt. Heute steht Buldak für koreanische Popkultur, feurig-scharfe Online-Challenges und die globale Kraft sozialer Medien.

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