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Das Pharmaunternehmen Merck hat einen Deal mit dem Weißen Haus ausgehandelt, um so US-Zöllen zu entgehen. Der Darmstädter Konzern wird seine Fertilitätsmedikamente mit deutlichen Preisnachlässen auf der neuen Direktvertriebsplattform TrumpRx von US-Präsident Donald Trump anbieten. Dahinter steht Trumps Wunsch, die notorisch hohen Arzneimittelpreise in den USA zu senken. Im Gegenzug erhält Merck eine Ausnahme von den angedrohten US-Zöllen auf Pharmaimporte — unter der Bedingung, in den USA eine eigene Produktion aufzubauen. Genau das hatte Mercks Pharmasparte bislang nicht, was sie anfällig für Zölle machte. Merck tritt damit in die Fußstapfen der Pharmariesen Pfizer und AstraZeneca, die zuvor — mehr oder weniger freiwillig — ähnliche Abkommen mit Trump geschlossen hatten. Mercks Gonal-f, das am häufigsten verwendete In-vitro-Fertilisationsmedikament in den USA, sei derzeit “700% teurer als im Rest der Welt”, sagte Trump im Oval Office am Donnerstag. Künftig sollen Patientinnen bis zu 84% Rabatt auf den Listenpreis erhalten, wenn alle drei IVF-Präparate von Merck in der Behandlung eingesetzt werden. Für Trump ist das ein Schritt hin zu seinem Versprechen, den Kinderwunsch erschwinglicher zu machen. Für Merck bedeutet es zumindest eine Sorge weniger — doch um die Investoren zu überzeugen und den Aktienkurs anzukurbeln, braucht es mehr. Die Aktie hat dieses Jahr rund 20% verloren – weder die enttäuschenden neuen mittelfristigen Ziele am gestrigen Capital Markets Day noch das Abkommen mit Trump konnten daran etwas ändern. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Verena Sepp und Stephan Kahl: Neuer Friedensversuch, bei Porsche ausgeblüht, auferstanden aus Ruinen, guter Ort und Neunziger-Nostalgie. | |
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US-Präsident Donald Trump empfängt heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus — einen Tag, nachdem er ein weiteres Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt hat. Nach einem mehr als zweistündigen Telefonat mit dem Kreml-Chef am Donnerstag erklärte Trump, der Gipfel solle in rund zwei Wochen in Budapest stattfinden. Trump äußerte sich zurückhaltend zu möglichen Waffenlieferungen und neuen Sanktionen gegen Russland. Laut Kreml warnte Putin den US-Präsidenten in dem Telefonat, ein solcher Schritt würde “den Beziehungen zwischen unseren Ländern erheblichen Schaden zufügen” und zudem “die Aussichten auf eine friedliche Lösung” gefährden. Laut Trump haben beide Seiten auch ausführlich über die Aussichten für den Handel nach Kriegsende gesprochen. Der US-Präsident sehe “kolossale” wirtschaftliche Chancen, hieß es aus dem Kreml. Nach der Gipfel-Ankündigung gaben europäische Rüstungswerte deutlich nach: Ein von Goldman Sachs zusammengestellter Korb fiel zeitweise um 4,8%, Hensoldt um 7% und Rheinmetall um 5,9%. | |
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Der ehemalige McLaren-Chef Michael Leiters könnte der nächste Vorstandschef von Porsche werden — man führe derzeit Gespräche, wie Porsche am Freitag mitteilte. Einfach dürfte die Rolle nicht werden, der Sportwagenbauer steckt tief in der Krise. Immerhin kann sich der Noch-Porsche-Chef Oliver Blume dann womöglich bald ausschließlich auf seine Position als Vorstandschef bei VW konzentrieren. Seine ungewöhnliche Doppelrolle hat bei Investoren seit Langem für Unruhe gesorgt wegen der herausfordernden Marktlage. Die Porsche-Aktie stieg zeitweise um 2,6% in Frankfurt, gab die Gewinne später jedoch wieder ab. In den vergangenen zwölf Monaten haben die Titel rund 38% an Wert verloren. Positive Zahlen lieferte unterdessen Reifenspezialist Continental. Vorläufigen Ergebnissen zufolge erwarten die Hannoveraner für das dritte Quartal eine bereinigte Marge beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 11,4%, Analysten hatten mit 9,5% gerechnet. Der Grund: Kostensenkungen und ein steigender Absatz bei höherpreisigen Produkten. Das Papier legte in der Spitze um 8,4% zu. Der Zulieferer will die finalen Ergebnisse am 6. November veröffentlichen. | |
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Es ist gerade einmal sechs Jahre her, dass die NordLB am Abgrund stand. Die Landesbank hatte sich im Schiffsgeschäft verhoben. Eine milliardenschwere Rettung war nötig. Inzwischen ist vieles anders. Die NordLB hat sich verkleinert und ihr Geschäftsmodell fokussiert. Heute läuft es wieder deutlich besser. Im vergangenen Jahr konnte die Bank ihr bestes Ergebnis seit 2015 erzielen. Im Kapitalmarktgeschäft hat sie nun die Weichen für weiteren Erfolg gestellt. Sie macht Andreas Feiner zum 1. Januar des kommenden Jahres zum Leiter des Kapitalmarktgeschäfts. Der 47-jährige Betriebswirt wechselt von PricewaterhouseCoopers, wo er zuletzt Equity Partner war, wie die Landesbank am Freitag mitteilte. Er berichtet künftig an Ingrid Spletter-Weiß, Vorständin der NordLB. Er übernimmt die Leitung des Bereichs nach Übergabe durch Martin Hartmann, der sich entschlossen hat, die Bank zu verlassen. Feiner verfügt über langjährige Finanzerfahrung, die er unter anderem bei Barclays und der WestLB in Führungspositionen gesammelt hat. | |
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Anlässlich der IWF-Tagung in Washington hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde ihr Mantra bekräftigt, dass sich die Zinsen an einem “guten Ort” befinden. Die meisten Mitglieder des EZB-Rats unterstützten die Haltung, die aus diesem Notenbanker-Jargon spricht und eine Senkung des Einlagensatzes von 2% bei der Sitzung in diesem Monat als unwahrscheinlich erscheinen lässt. Darüber hinaus sind die Meinungen jedoch gespalten. Einige sehen die Inflationsrisiken eher auf der Abwärtsseite und halten eine Zinssenkung für den wahrscheinlicheren nächsten Schritt, während andere sich um stärkeren Preisdruck sorgen und eine Zinserhöhung nicht ausschließen. Wieder andere plädieren dafür, das Pulver trocken zu halten, und betrachten die Aufgabe der EZB vorerst als erfüllt. Bundesbankpräsident Joachim Nagel verzichtete zwar auf den “guten Ort”, erklärte in Washington gegenüber Bloomberg TV aber, er fühle sich “ziemlich wohl mit der aktuellen Position”, was auf dasselbe hinausläuft. Er sei offen für Anpassungen, falls neue Daten dies erfordern, und “ziemlich zuversichtlich”, dass die EZB ihrem Inflationsziel von 2% nahe ist. | |
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Die Sehnsucht nach den 1990er Jahren ist weltweit spürbar — besonders stark jedoch in Großbritannien. Während international Mode, Musik und Serien jener Ära ein Comeback erleben, treibt die Nostalgie auf der Insel besonders lebhafte Blüten: In London eröffnete mit dem Bunga 90 eine Bar im Stil einer 90er-Jahre-Videothek, die wiedervereinte Band Oasis füllt auf ihrer Welttournee Stadien, und die Tate Britain plant eine große Ausstellung zur Ästhetik des Jahrzehnts. Die Autorin Lauren Bravo sieht in dieser Faszination die Sehnsucht nach einer einfacheren, analogen Zeit — vor Internet, Finanzkrisen und politischer Unsicherheit. Die 1990er galten als Epoche des Optimismus: Die Berliner Mauer war gefallen, Cool Britannia stand für kulturellen Aufbruch, und der Labour-Sieg von 1997 symbolisierte gesellschaftliche Erneuerung. Heute hingegen erlebt Großbritannien wirtschaftliche Stagnation, Brexit-Folgen und Spaltung. Nostalgie wird so zum Zufluchtsort — für jene, die die 90er erlebt haben, und für eine jüngere Generation, die sie verklärt. Der Kulturwissenschaftler Matthew Pateman meint augenzwinkernd: “Vielleicht können wir in fünf oder sechs Jahren mit großer Zugewandtheit auf die Sparmaßnahmen Mitte der Nullerjahre zurückblicken”. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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