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Roche schwächelt und schaut auf die Waage | |
Roche hat die Erwartungen verfehlt. Der Schweizer Pharmakonzern kam im letzten Quartal nicht in Schwung: Der Umsatz sank um 1,4% auf 14,9 Milliarden Franken — weniger als die erwarteten 15,2 Milliarden. Anleger reagierten prompt: Die Aktie fiel zeitweise um 3,4%, der stärkste Rückgang seit mehr als fünf Monaten. Die Bestseller enttäuschten. Vabysmo, das Mittel gegen Augenerkrankungen, Hemlibra für Hämophilie und Ocrevus zur Behandlung von Multipler Sklerose blieben allesamt hinter den Prognosen zurück. Analysten hatten mehr erwartet, vor allem bei Vabysmo. Doch das verlor in den USA wegen gekürzter Patientenhilfen an Schwung. CEO Thomas Schinecker blickt nach vorn. Er setzt auf die nächste Generation von Medikamenten, darunter auch der Einstieg in das heißeste Segment der Branche: Adipositas. Roche hat aktuell insgesamt zehn Wirkstoffe auf den letzten Entwicklungsmetern, dazu kommen Übernahmen wie zuletzt von 89bio. Die müssen verlorene Umsätze kompensieren – rund 5,8 Milliarden Franken könnten bis Ende des Jahrzehnts an günstigere Copycat-Medikamente gehen. Die Aussichten bleiben gemischt. Roche hob zwar die Gewinnprognose leicht an, beließ die Umsatzerwartung aber unverändert. Der starke Franken drückte weiter auf die Zahlen. Analysten rechnen mit einem Vabysmo-Comeback, sobald die speziellen US-Hilfsprogramme wieder besser finanziert sind. Bis dahin heißt es: durchhalten — und weiter auf die Pipeline setzen. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Verena Sepp, Alexander Kell und Stephan Kahl: Mehr wäre besser, Zahn um Zahn, abflachende Zumutung, Schwanengesang für Energiewende und berühmte Beute. | |
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SAP hat beim Wachstum in der Cloud die Erwartungen verfehlt — ein Zeichen dafür, dass Handelskonflikte und schwächere Konjunktur das Geschäft von Europas wertvollstem Softwareunternehmen belasten. Der bereinigte Umsatz in dem Bereich erreichte im dritten Quartal 5,29 Milliarden Euro. Analysten hatten 5,33 Milliarden Euro prognostiziert. Im Gesamtjahr hält das Management beim Cloud-Umsatz nur noch den unteren Rand der Zielspanne für realistisch. An der Börse ging es für SAP 3% abwärts, womit die Titel gegenüber dem Jahreswechsel ins Minus gerutscht sind. Besser laufen könnte es auch bei Tesla. Steigende Kosten haben zu einem 40%-Einbruch des operativen Gewinns geführt, obwohl der E-Autobauer beim Absatz ein Rekordquartal vermeldete. CEO Elon Musk sprach indessen lieber über Zukunftsprojekte wie die humanoiden Roboter des Unternehmens und KI-Programme – und warb erneut für sein eigenes Vergütungspaket im Wert von einer Billion Dollar. Im vorbörslichen Wall-Street-Handel sind die Tesla-Titel heute rund 4% billiger zu haben. Einen 40%-Kurssprung macht die Aktie von Volvo Cars. Die Schweden-Papiere profitieren vom Sparprogramm des Konzernchefs Hakan Samuelsson. | |
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Die EU hat ein neues Sanktionspaket gegen Russlands Energiesektor verabschiedet. Die Maßnahmen verbieten ab 2027 die Einfuhr von russischem Flüssigerdgas, außerdem wird die Union das Transaktionsverbot gegen zwei große russische Ölkonzerne verschärfen. Auch 117 zusätzliche sogenannte “Schattenflotten”-Schiffe stehen im Visier. Das 19. Sanktionspaket der EU war wochenlang blockiert, da Österreich, Ungarn und die Slowakei Widerstand geleistet hatten. Grünes Licht kam nun einen Tag, nachdem die USA Sanktionen gegen die staatlich kontrollierten, größten russischen Ölproduzenten Rosneft und Lukoil angekündigt hatten. Der Vorstoß ließ den Ölpreis um 3% steigen, wobei Brent die Marke von 64 Dollar pro Barrel überschritt. Nach Angaben hochrangiger Raffineriemanager dürften russische Rohöllieferungen an große indische Verarbeiter infolge der Sanktionen nahezu zum Erliegen kommen. Unterdessen verschärft Washington wieder einmal den Ton gegenüber Peking. Die US-Regierung erwägt Exportbeschränkungen gegen China, die den Kauf einer breiten Palette kritischer Software untersagen würden. | |
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Ermutigende Nachrichten für die Beschäftigten der Bankenbranche in Frankfurt: Nach dem sehr deutlichen Anstieg der Mieten für Wohnraum in der Stadt dürfte es auf absehbare Zeit zwar weiter nach oben gehen, allerdings nicht mehr ganz so stark wie zuletzt. Zu dieser Einschätzung ist der Immobiliendienstleister JLL gekommen. “Ich gehe davon aus, dass die Mieten in den kommenden zwölf Monaten um 4% bis 5% steigen werden, was eine abflachende Mietpreissteigerung für Frankfurt bedeuten würde”, erklärte Sören Gröbel, Director of Living Research Germany bei JLL, gegenüber Bloomberg. Im ersten Halbjahr 2025 waren die Neuvertragsmieten unter Einbeziehung von Bestand und Neubau in Frankfurt im Jahresvergleich noch um rund 7,2% geklettert. Auch wenn das Tempo abnimmt: Die anhaltend hohen Mietanstiege in Frankfurt gehen laut Gröbel auf mehrere Faktoren zurück. “Zum einen die starken Steigerungen bei den Nominallöhnen und damit eine verbesserte Kaufkraft”, erklärte der Experte. Zum anderen gebe es unter anderem eine geringere Verfügbarkeit von Flächen. Aufgrund der hohen Mieten wird Gröbel zufolge der Kauf von Wohneigentum wieder attraktiver. Doch auch hier waren die Preise nach den Korrekturen der vergangenen Jahre zuletzt wieder angezogen. | |
Schwanengesang für Energiewende | |
Der Energiebedarf für KI-Rechenzentren ist laut Apollo-Manager Dave Stangis so groß, dass er “nicht zu unseren Lebzeiten” gedeckt werden kann. Die Kluft zwischen Nachfrage und globaler Energieerzeugung sei enorm, erneuerbare Energien allein reichten nicht aus. Stattdessen befinde sich die Welt in einer Phase des massiven Energieausbaus. Apollo will dabei eine führende Rolle spielen und hat seit 2022 rund 60 Milliarden Dollar in Energiewende-, Infrastruktur- und Nachhaltigkeitsprojekte investiert oder entsprechende Finanzierungen arrangiert – mehr als die Hälfte seines 100-Milliarden-Dollar-Ziels bis 2030. Trotz politischer Hürden unter Präsident Trump und veränderter Förderprioritäten bleibt Stangis optimistisch: Die Chancen der Energiewende seien gewaltig. Großbritannien sollte laut einem Bericht des Tony Blair Institute sein Ziel aufgeben, die Stromversorgung bis 2030 vollständig zu dekarbonisieren, und stattdessen eine schrittweise Strategie verfolgen, die die Kosten niedrig hält. Die Regierung solle sich darauf konzentrieren, hohe Energiepreise zu senken, um die breite öffentliche Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen zu bewahren, heißt es in dem Bericht. | |
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Der spektakuläre Juwelenraub im Pariser Louvre dürfte den Tätern kaum Gewinn bringen – die Beute ist zu berühmt, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Nach Einschätzung von Experten sind die entwendeten Stücke, darunter eine diamantbesetzte Korsagenbrosche aus dem Besitz von Kaiserin Eugénie, so bekannt und präzise dokumentiert, dass ein Weiterverkauf nahezu ausgeschlossen ist. Offiziell wird die Beute aus acht Schmuckstücken auf rund 88 Millionen Euro geschätzt. Beim Einzelverkauf der rund 9.000 Edelsteine wäre jedoch nur ein Bruchteil dieses Betrags zu erzielen. Zweifel an der Professionalität der Einbrecher weckt, dass sie zwar wertvolle Juwelen mitnahmen, aber eine Krone mit mehr als 1.000 Diamanten auf der Flucht zurückließen. Louvre-Direktorin Laurence des Cars kündigte am Mittwoch an, beim Innenministerium die Einrichtung einer Polizeistation im Museum zu beantragen. Sie räumte ein, dass die Videoüberwachung rund um das Gebäude veraltet und unzureichend sei. Zudem habe sie ihren Rücktritt angeboten, den Kulturministerin Rachida Dati jedoch abgelehnt habe. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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